Der Markt bei Augusthitze

„Wir schaffen es kaum mit dem Gießen“, seufzt der Herr am Pflanzenstand, ersteht aber doch Gemüse- und Salatsetzlinge; man möchte ja im Herbst ernten. Urlaubsbedingt fehlte eine Anzahl von Händlern. Die Kollegen schlossen die Lücken. Bei bedecktem Himmel war der Markt für einen August-Mittwoch ganz gut besucht. 

Hitze und Trockenheit hinterließen natürlich Spuren  – und die Hoffnung auf Regen. „Meine Zehe juckt, da kommt bald was“, orakelte die Kundin. Bis dahin erfreuten, neben Astern und Rosen, Dickblattgewächse die Blumenfreude. Die „Fette Henne“ für den Garten, die Riesenrosetten der Aeonien (nicht winterhart, ab 5 Euro) vertragen die Sonne gut. Für herbstlich anmutende Sträußchen wurden Feuerdorn-Beeren, blaue Disteln und Strandhafer kombiniert mit Echeverien (ab 3,90 Euro). „Sie halten ein paar Wochen“, verspricht der Händler. Dann bleibt ja Zeit, Endiviensalat, Kohlrabi und Mangoldpflanzen (Stück 30 Cent) zu gießen. 

„Superreif und fein im Geschmack“ seien die Melonen, sagte der Händler. Die Sonne hatte braune Stellen auf der Schale hinterlassen, was sich nicht auf das Aroma, nur auf den Preis (Stück 2,50 Euro) auswirkte. Ähnlich die leicht angelaufenen Bananen (Kilo ab 1 Euro); die seltenen süßen, Mini-Bananen blieben aber bei 4,50 Euro. 

Mirabellen seien kleiner in diesem Jahr wurde moniert. Doch noch herrscht Steinfrucht-Vielfalt. Große Zwetschgen und rote Pflaumen (Kilo 2,50 Euro), lagen neben gelblichen Mirabellen (500 Gramm 2,90 Euro) und grüne Reineclauden (2,50 Euro) – alle aus Deutschland, alle süß. Weil das auch Wespen wissen, hatte die Händlerin zur Abwehr Zitronen (Stück ab 60 Cent) halbiert und mit Gewürznelken vom einschlägigen Stand gespickt* (25 Gramm 2,50 Euro). Zu Pfirsichen und Nektarinen (Kilo 3,90 Euro) kamen ungespritzte Trauben in Grün und Blau (4,90 Euro) und neue Äpfel, wie Deljonka (3,20 Euro), Delbarestival (3,30 Euro) oder die Herbstsorte Jakob Fischer (2,90 Euro). Viele Stände bieten zudem selbstgemachte Marmeladen und Brotaufstriche in delikaten Sorten, darunter Trauben-Gelee, Apfel-Orange oder Ananas-Mango (Glas 2,90 Euro als Preisbeispiel).   

Von Woche zu Woche drängt mehr Gemüse auf den Markt. Tomaten und Stangenbohnen aus Eigenbau (Kilo 4,90 Euro), bunte Möhren (Bund 2 Euro), Kohlrabi in Grün und Blau (1,20 Euro), Kürbisse (Kilo 3,30 Euro) und nicht zu vergessen: Zucchini, gelb und grün, länglich oder rund (3,50 Euro bis 5,90 Euro). Löwenzahn (Eigenbau, 3,50 Euro) ergänzt die diversen Salate (1,20 bis 1,50 Euro).

Rezept: Würziger Zucchinisalat

* Bewährte Markttipps gegen Wespen: Mit Nelken gespickte halbe Zitronen, aufgeschnittene Knoblauchzehen, Nelken, gemahlen und aufgestellt im Schüsselchen, Lavendelblüten…